5 Orte, die Sie sich in Transsilvanien nicht entgehen lassen sollten

Von Bukarest aus relativ leicht zu erreichen, ist Transsilvanien, auch Siebenbürgen genannt, die am häufigsten bereiste Region Rumäniens. Und das nicht ohne Grund, handelt es sich doch um ein Gebiet, in dem es von überaus reizvollen und geschichtsträchtigen Orten, deren Erkundung absolut lohnenswert ist, nur so wimmelt. Selbst wenn man das berüchtigte Schloss Bran (vulgo: „Dracula-Schloss”) einmal beiseitelässt, durch das die Region ins Rampenlicht des europäischen Tourismus geriet, so verbleiben immerhin noch weitere fünf großartige Sehenswürdigkeiten, die Sie sich in Transsilvanien auf keinen Fall entgehen lassen dürfen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie allein, mit Freunden oder mit der Familie unterwegs sind – insbesondere Kinder sind von den Schlössern und Burgen meist hellauf begeistert.

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Peles Schloss
Von Bukarest aus schnell zu erreichen, ist das bei Sinaia, am Fuße des Bucegi-Gebirges gelegene Schloss Peles ein Meisterwerk des sogenannten Historismus. Viele halten es für das spektakulärste unter all den Schlössern Transsilvaniens.

Innerhalb des Gebäudes verteilen sich über 160 Zimmer auf einer Fläche von rund 3.000 Quadratmetern. Das Bauwerk ist imposant, riesig und absolut einzigartig. Die überbordende Pracht von Schloss Peles zeigt sich auch an der Vielfalt der im Inneren verwendeten Dekorstile, wobei viele Räume durch die verschiedenen Kulturen unseres Planeten inspiriert sind. So gibt es beispielsweise einen türkisch anmutenden Saal, der für das Rauchen der Wasserpfeife vorgesehen war. Kurzum: eine zwingende Station bei jeder Rumänien-Rundreise!
 
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Prejmer
Prejmer (deutsch: Tartlau) ist eine der besterhaltenen Kirchenburgen, weshalb sie auch unter dem Schutz der UNESCO steht. In ihrer Schlichtheit ist die Anlage überaus faszinierend: Sie besteht aus einer Kirche in gotischem Stil, geschützt von einer fünf Meter dicken Ringmauer, an deren Innenseite sich knapp 300 Wohnungen schmiegen. Deren Bewohner lagerten dort einst Lebensmittel ein, um auch lange Belagerungszeiten überstehen zu können – ein Versorgungssystem, das als eines der ausgeklügelsten und gelungensten in ganz Transsilvanien gilt.

In Wahrheit hatte die Kirchenburg Prejmer immer eine äußerst heikle Mission zu erfüllen: Da es sich hierbei um die östlichste Siedlung der Siebenbürger Sachsen in Transsilvanien handelte, stand sie bei feindlichen Angriffen häufig in vorderster Front. Aus diesem Grund hatte sie viel mehr Belagerungen trotzen müssen, als die meisten anderen Festungen der Region. Und sie hielt stand... Bis heute absolut sehenswert!
 
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Braşov
Braşov (deutsch: Kronstadt) ist die zweitgrößte Stadt Transsilvaniens und ohne jeden Zweifel eines der reizvollsten – und am häufigsten besuchten – Reiseziele in Siebenbürgen. In kaum einer anderen Stadt Rumäniens verbringen die Touristen in der Regel so viel Zeit wie hier, und das mit gutem Grund.

Vom Rathausplatz (Piaţa Sfatului), dem absoluten Mittelpunkt der historischen Altstadt von Braşov, zur imposanten Schwarzen Kirche, von der Fadengasse (Strada Sforii), angeblich der schmalsten Straße ganz Rumäniens, zur wunderschönen Kirche Sankt Nikolaus, vorbei am stolz aufragenden Tâmpa-Berg oder am ruhigen See Lacul Noua… – die Wahrheit ist, dass man niemals in Verlegenheit gerät, wenn es um die Frage geht: Was tun in Brasov. Ein absolut empfehlenswertes Reiseziel, für das man sich am besten ein wenig Zeit nehmen sollte.
 
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Sighişoara
Sighişoara (deutsch: Schäßburg) ist höchstwahrscheinlich die hübscheste Stadt Transsilvaniens. Anders kann man das gar nicht sagen. Ihre Zitadelle, die einem mittelalterlichen Märchen entsprungen zu sein schein, ist absolut bezaubernd. Alles in allem ein kleines, reizvolles und gut gepflegtes Städtchen, das sich – und das ist das Wichtigste! – seinen eigenen Charakter bewahrt hat.

Denn die historische Altstadt von Sighisoara ist alles andere als ein steriles Freilichtmuseum ohne umtriebige Geschäftigkeit und ohne jeden Geruch. Ganz im Gegenteil: Dies ist ein lebendiger, von Menschen bewohnter Ort, wo die Kinder – auch aus dem unteren Teil der Stadt – jeden Morgen lärmend zur Schule eilen...

Als zusätzliche Kuriosität sei ferner angemerkt, dass Sighişoara die Geburtsstadt von Vlad Dracul ist, also jener historischen Figur, die Bram Stoker für die von ihm erschaffene literarische Gestalt des „Grafen Dracula" unfreiwillig Modell stand.
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Sibiu

Aufgrund seiner Größe – schließlich ist dies die drittgrößte Stadt Transsilvaniens –, hätte Sibiu (deutsch: Hermannstadt) leicht Gefahr laufen können, den typischen Charme einer mittelalterlichen Stadt Transsilvaniens zu verlieren. Glücklicherweise war dies aber nicht der Fall. Vielleicht liegt es daran, dass dies eine der wichtigsten Universitätsstädte Rumäniens ist, dass das alte Sibiu nie zur bloßen Fassade verkommen ist. Denn in der Tat, diese Stadt hat sich ihre Seele bewahrt: Sie ist den Künsten zugewandt, sprudelt über vor Kreativität und hat ein reges kulturelles Leben zu bieten. Und gerade das macht sie so spannend…

War ich schon von der Schönheit des kleinen Städtchens Sighişoara absolut überwältigt, so erscheint mir Sibiu vielleicht noch außergewöhnlicher. Unbedingt empfehlenswert!

Von Filipe Morato Gomes / Alma de Viajante